Dank der Früherkennung und der Fortschritte bei der Behandlung kann eine Mehrheit der Krebsbetroffenen während der Krankheit weiterarbeiten oder nach einer Zeit der Unterbrechung wieder in den Beruf einsteigen. Für viele bedeutet dieser Schritt die Rückkehr zu einem "normalen" Leben und in einigen Fällen auch das Ende einer Zeit der sozialen Isolation.
Die Rückkehr an den Arbeitsplatz ist jedoch nicht gleichbedeutend mit dem Ende der Krankheit. Sie müssen sich weiterhin mit den physischen und psychologischen Folgen von Krebs und Behandlungen auseinandersetzen: Ess-, Schlaf-, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Angstzustände, Verlust des Selbstwertgefühls usw. Hinzu kommt sehr häufig eine starke Müdigkeit, die auch noch lange nach Abschluss der Behandlung anhalten kann. Nach einer Krebserkrankung müssen die Betroffenen auch lernen, mit dem Rückfallrisiko und der Unvorhersehbarkeit dieser Krankheit zu leben.
Diese Einschränkungen machen es unter Umständen schwierig, die berufliche Tätigkeit in gleichem Umfang wieder aufzunehmen, und können zunächst eine Neuorganisation der Umgebung, der Aufgaben oder der Arbeitszeiten erfordern.
Eine Partnerschaft zwischen der IV-Stelle und der Krebsliga Freiburg
Seit 2012 wird im Kanton Freiburg ein innovatives Modell der Begleitung angeboten. In diesem Rahmen führt die FKG im Auftrag der IV-Stelle individualisierte Begleitungen am Arbeitsplatz durch, die als Massnahmen der Frühintervention bezeichnet werden.
Hauptmerkmal dieser Massnahmen: Ein Plan für die Rückkehr an den Arbeitsplatz wird gemeinsam von Arbeitgeber/in, Arbeitnehmer/in, Eingliederungsberater/in der IV-Stelle und einer Sozialarbeiterin der Krebsliga ausgearbeitet, wobei die durch die Krankheit verursachten physischen und psychologischen Einschränkungen berücksichtigt werden. Von Fall zu Fall werden Lösungen gefunden (Anpassung des Arbeitsplatzes, Änderung des Pflichtenhefts, Senkung des Arbeitspensums usw.), um möglichst günstige Bedingungen zu schaffen.